Jane’s Walk

 

 

Das weltweit stattfindende Spaziergangs-Event bezieht sich mit seinem Namen auf die Städtebaukritikerin Jane Jacobs. Bekannt wurde sie 1958 durch ihren Artikel Downtown is for People in dem Fortune Magazine, insbesondere aber durch ihr wegbereitendes Buch The Death and Life of Great American Cities (Tod und Leben großer amerikanischer Städte). In diesem kritisierte sie die damals vorherrschende Stadtplanung, insbesondere die so genannten „Flächensanierungen“, bei welchen über Jahre vernachlässigte, jedoch gewachsene Stadtquartiere radikal abgerissen und durch eintönige, meist autogerechte Stadtstrukturen ersetzt wurden. In Opposition hierzu richtete sie ihren Blick auf die Stadt aus der Perspektive der Fußgänger und der Bewohner der Straße. Sie sensibilisierte mit ihrer kritischen Analyse den Blick auch für jene eher marginalen Nutzungen von Gebäuden und Geschäften, die vielleicht wirtschaftlich nur schwach sind, aber zum Charakter und Lebendigkeit eines Stadtquartiers wesentlich beitragen.
Ganz in diesem Sinne versammelt Jane’s Walk jährlich am ersten Mai-Wochenende frei organisierte „Nachbarschafts-Spaziergänge“. Durch Gehen & Beobachten sollen das Interesse und Verständnis für den jeweiligen Stadtteil, für dessen Geschichte, Gestaltung und dessen sozialen Räume gesteigert und der Austausch über aktuelle Stadtentwicklungen angeregt werden. Der erste Jane’s Walk wurde 2007 in Toronto durchgeführt, von wo aus sich die Idee rasch verbreitete. Ein Jahr später nahmen in zehn Städten Kanadas bereits über 6000 Personen teil, 2009 dann schon über 10.000. Im Jahr 2011 gab es schon über 500 Jane‘s Walks in 75 Städten. Und 2012 wurden es noch mehr, in neunzehn Ländern rund um den Globus. Tendenz 2013: steigend.
Wer selbst einen – stets kostenlosen ! – Jane’s Walk anbieten möchte, findet weitere Infos hier >> www.janeswalkottawa.ca

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